Willkommen auf meiner Website. Hier geht es um Orte der letzten Ruhe: Friedhöfe, Gräberfelder, Nekropolen, cemeteries, graveyards, 墓地,坟墓,陵园, cimetières, cimitir, cmentarze, temetők, кла́дбище, …
Weil ich Sinologin bin und ein Buch geschrieben habe („Letzte Dinge. Tod und Bestattungskultur in China“), findet Ihr hier viele Bilder, Texte und Infos zu China. Aber nicht nur. Einerseits wollte ich einen Ort schaffen, an dem ich all das erzählen und zeigen kann, was es aus Platzgründen nicht ins Buch geschafft hat. Andererseits habe ich in den vergangenen 20+ Jahren Friedhöfe an vielen Orten in Europa und Asien besucht und möchte meine Entdeckungen mit anderen Interessierten – und ich weiß, dass es davon sehr viele gibt! – teilen.
Meine Recherchen zu China haben mir deutlich gemacht, dass Friedhöfe in Wirklichkeit nur selten Orte der „letzten“ Ruhe, sozusagen in Stein gemeißelt, sind. Aber auch andernorts werden und wurden Friedhöfe aufgegeben, umgesiedelt oder im Extremfall – als hochemotionale Orte mit großer Symbolik – aus politischen oder religiösen Gründen zerstört. Gleichzeitig verändern sie sich zusammen mit den Gesellschaften, in denen sie existieren, und spiegeln gesellschaftliche Trends wider. Diese Veränderungen möchte ich dokumentieren.
Natürlich gibt es bereits viele Menschen, die sich beruflich oder hobbymäßig ebenfalls mit Friedhöfen beschäftigen, und ihr Wissen und ihre Ergebnisse im World Wide Web zur Verfügung stellen. Manches wird sich überschneiden, aber es gibt zwei Aspekte, die mir besonders wichtig sind.
1. der Friedhof als kollektiver Erinnerungsort: Wer erinnert wo woran – über individuelle Grabstätten hinaus?
2. der Friedhof als „Melting Pot“ der Kulturen, als internationaler Ort, welcher Migration, Wanderungsbewegungen, Kriegsfolgen und kulturellen Austausch sichtbar macht: eine nepalesische Stupa auf dem Père Lachaise in Paris; ein ungarisches „Anyám“ (=“Meiner Mutter“) auf einem Kreuz auf dem Osterholzer Friedhof in Bremen; ältere und neue muslimische Gräber ebendort; der Scottish Cemetery in Kolkata; die Grabstätten der ausländischen „Freunde Chinas“ auf dem Babaoshan Revolutionary Cemetery (八宝山革命公墓) in Beijing; zahlreiche Kriegsgräberstätten in ganz Europa…
Nicht zuletzt werde ich unter dem Menüpunkt Drumherum auch andere Aspekte des Sterbens und der Abschiedskultur aufgreifen, die nicht direkt Bezug zum Friedhof als physischem Ort haben, zum Beispiel in Form von Rezensionen von Büchern und Filmen, in denen es um den Tod geht.
Wenn nicht anders angegeben sind alle Fotos auf dem Blog von mir.
Meine neuesten Beiträge
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- Shanghai. Das Grab von Lu XunAm 19. Oktober 1936 starb Lu Xun 鲁迅, einer der bedeundsten Intellektuellen Chinas, an den Folgen einer Tuberkulose-Erkrankung in Shanghai. Am 22. Oktober wurde er auf dem International Cemetery, auch Wanguo Gongmu 万国公墓 beigesetzt. Zwanzig Jahre nach seinem Tod, im… Weiterlesen »Shanghai. Das Grab von Lu Xun
- Shanghai. Fushouyuan 福寿园 Teil IShanghai im April 2024, ein sonniger Nachmittag wenige Tage nach dem Totengedenkfest Qingming. Eigentlich wollte ich ENDLICH das Shanghai Funeral Museum besuchen, fahre aber aus Versehen statt zum Longhua Binyiguan (Longhua Bestattungsinstitut) zum Fushouyuan, oder „Garten des Glücks und des… Weiterlesen »Shanghai. Fushouyuan 福寿园 Teil I
- Ruhpolding. Nachtrag Adam GorzelaIn meinem kürzlichen Blogbeitrag zum Bergfriedhof Ruhpolding habe ich über das Grab von Adam Gorzela (geboren am 07.06.1924, gestorben am 24.09.1943) berichtet. Adam Gorzela, als Zwangsarbeiter von Polen nach Ruhpolding verschleppt, mit 19 Jahren zum Tode verurteilt und erhängt, weil… Weiterlesen »Ruhpolding. Nachtrag Adam Gorzela
- Bayern. Bergfriedhof RuhpoldingAus Norddeutschland kommend, ist Bayern mit seinen allgegenwärtigen Jesus-am-Kreuz-Darstellungen und Madonnen an (fast) jeder Ecke auch ganz schön exotisch. Der nicht sehr große, eng belegte Bergfriedhof in Ruhpolding südöstlich vom Chiemsee hat Grabkreuze und -steine in unendlich vielen Varianten. Da… Weiterlesen »Bayern. Bergfriedhof Ruhpolding